Die Osteoporose, Knochenschwund, ist eine Erkrankung, bei der es
durch Verminderung der Knochensubstanz und eine veränderte
Knochenstruktur zu erhöhter Brüchigkeit des Knochens kommt. Im
gesunden Knochen halten sich Anbau und Abbau die Waage, aber nach
dem 30. Lebensjahr
setzt ein allmählicher Substanzverlust ein, der langfristig zum
Krankheitsbild der Osteoporose führen kann. Im Frühstadium
bestehen keine wesentlichen Beschwerden, später kommt es zu
erheblichen Schmerzen und Beschwerden, Wirbelsäulenveränderungen
(„Witwenbuckel“) mit Verminderung der Körperlänge und schließlich
dem Bruch von Knochen; besonders anfällig sind die Wirbelkörper,
der Oberschenkelhals (150000 jährlich) und die Unterarme. Die Brüche
führen zu anhaltenden Schmerzen und können Behinderungen,
Pflegebedürftigkeit und sogar den Tod (40000 im Jahr) zur Folge
haben.
80%
der Betroffenen sind Frauen, weil sie schon in jungen Jahren eine
geringere Knochenmasse ausbilden und sich nach den Wechseljahren
der Knochenabbau beschleunigt. Auch die allgemein und gegenüber
den Männern erhöhte Lebenserwartung verschärft ihr
Osteoporoserisiko: jede dritte Frau jenseits der Wechseljahre ist
betroffen, 40% erleiden Wirbelbrüche.
Risikofaktoren
Veranlagung
Verwandte mit Hüft- und Wirbelbrüchen, Rundrücken
Hormone
vorzeitige Wechseljahre, Eierstockentfernung,
Medikamente
z.B. längere Kortisontherapie, Krebsbehandlung
Krankheiten
längere Bettlägerigkeit oder gestörte Nährstoffaufnahme
(Magen-Darm, Niere, Schilddrüse, Krebs, Eßstörungen)
Lebensführung
geringes Körpergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol,
kalzium-
und vitaminarme Ernährung, erhöhte Phosphataufnahme
Leistungssport,
Stress
Vorsorge
Die
Kalziumversorgung, die für die lebenslange Erneuerung der
Knochensubstanz notwendig ist, liegt mit durchschnittlich nur 600
mg täglich unter dem Richtwert von 1000 mg für jüngere (25-50
Jahre) und 1500 mg für ältere Frauen und auch der Vitamin
D-Status zeigt meist, besonders im Winter, eine Senkung des
Kalziumspiegels an.
Vorsorglich
ist also auf eine ausreichende Kalziumzufuhr zu achten, die mit
Milch, Hartkäse und entsprechenden Mineralwässern erreicht wird.
Die Bildung des hormonartigen Vitamin D aus Vorstufen, die in
Milch, Eiern und Fisch vorkommen, wird durch das ultraviolette
Sonnenlicht bewirkt. Die Reduzierung des Konsums von Fleisch,
Wurst und Cola hilft, eine ungesund hohe Phosphataufnahme zu
vermeiden. Einen hohen Stellenwert hat -das ganze Leben lang-
ausreichende Bewegung, ggf. mit Gymnastikprogramm und
Krafttraining.
Zur
Behandlung der bereits bestehenden Osteoporose stehen
Medikamente zur Verfügung, die den Knochenabbau aufhalten
(Kalzium, Vit D, Östrogene, Calcitonin und Biphosphonate) und die
Neubildung fördern (Fluoride).
Knochendichte
Schon
die frühen Veränderungen, bei denen es noch nicht zu Beschwerden
und Knochenbrüchen gekommen ist, lassen sich mit einer
Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) erkennen. Diese
Untersuchung ist besonders bei Risikopatientinnen sinnvoll, weil
rechtzeitig eine Therapie eingeleitet werden kann, die das
Fortschreiten des Knochenabbaus und die nachfolgenden
Komplikationen verhindert.
Aber
nur, wenn Sie bereits einen im Röntgenbild nachweisbaren
Knochenbruch an
Handgelenk oder Schenkelhals oder an der Wirbelsäule
(Deckplatteneinbruch, Wirbelkörperbruch) erlitten haben und dabei
der Verdacht auf fortgeschrittenen Knochenschwund besteht, darf
eine Bestimmung der Knochendichte zu Lasten der
Krankenversicherung vorgenommen werden, wenn also die schlimmste,
nicht mehr heilbare Komplikation der Osteoporose aufgetreten ist.
Im Ärzteblatt wurde diese Entscheidung als "hauchdünne
Grenze zwischen Zynismus
und Realismus" heftig kritisiert; Betroffene und
Fachgesellschaften versuchen, bisher vergeblich, die
Entscheidung rückgängig zu machen. Aus der Universitätsklinik
Heidelberg
verlautete, noch kurz bevor die Kassenleistung abgeschafft wurde,
mit Dutzenden Zitaten aus der internationalen Fachliteratur im
Deutschen Ärzteblatt:
„Die
Osteodensitometrie ist inzwischen eine international
anerkannte Methode zur Beurteilung des Frakturrisikos im
Rahmen der Osteoporosediagnostik. In dieser Beziehung sind die
radiologischen Verfahren wie die duale Röntgen-Absorptiometrie
und quantitative Computertomographie den quantitativen
Ultrasonometriemethoden ebenbürtig.“
Auf
deutsch: Mit der Knochendichtemessung kann man die Diagnose
Osteoporose
stellen und das Knochenbruch-Risiko vorhersagen.
Und: die Meßverfahren
mit Röntgenstrahlen oder Ultraschallsignalen an den
verschiedenen
Meßstellen sind gleichwertige Untersuchungstechniken.
Sie
haben die Möglichkeit,
in unserer Praxis eine Knochendichtemessung ( als
IGEL-Leistung ) mit dem Lunar Acchilles plus durchführen
zu lassen.
Unsere
Methode ist die elektronische Knochenstruktur-Analyse mittels
Ultraschall,
die in einem präzisen, geeichten Meßvorgang computergesteuert
die Steifigkeit und damit die Dicke und Feinstruktur vom
Fersenbein als Referenzknochen bestimmt, graphisch auswertet,
ausdruckt und für spätere Kontrolluntersuchungen speichert. Die
gewonnenen Daten entsprechen den Werten, die an der Wirbelsäule
gemessen werden. Von
Vorteil ist dabei die -allseits geforderte- Vermeidung von Röntgenstrahlen;
zudem erlaubt die Ultraschalluntersuchung eine noch frühere
Erkennung des
Verlustes an Knochendicke und -elastizität als die herkömmlichen
Verfahren, die auf der Messung des Mineralsalzgehalts der Knochen
basieren